Wissen & Technik
Wirtschaft & Klima
Klimaverträgliches Wirtschaften in Österreich
Die Idee von Wirtschaft oder Klimaschutz gehört in die Vergangenheit, denn die Zukunft lautet: Wirtschaft & Klima – die beiden Komponenten sind eng miteinander verbunden und können nicht länger getrennt betrachtet werden!
Im Rahmen des respACT-Business Lunchs in Salzburg diskutierten Staatssekretär Dr. Magnus Brunner (BMK), Hermann Erlach (Microsoft Österreich) und Andreas Klauser (PALFINGER AG) in der VEGA Sternwarte über die aktuellen Herausforderungen und Chancen unternehmerischen Klimaschutzes.
Vom Green Deal zur EU der nächsten Generation: Europas Werkzeuge für eine nachhaltige Zukunft.
Die Europäische Union hat mit dem Green Deal die Grundlage geschaffen, die Länder in Richtung einer nachhaltigen und emissionsfreien Wirtschaft zu bringen und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu stärken. Das Ziel: Bis 2050 soll Europa der erste klimaneutrale Kontinent der Welt werden. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, müssen branchen- und sektorenübergreifende Maßnahmen gesetzt werden.
Die aktuellen, in Österreich gültigen, politischen Rahmenbedingungen für unternehmerischen Klimaschutz orientieren sich an internationalen und europäischen Abkommen, wie etwa dem Paris Agreement und dem European Green Deal. Sie bieten Unternehmen eine Hilfestellung zur Einschätzung künftiger Entwicklungen. So bildet Klimaneutralität zunehmend ein strategisches Ziel zur langfristigen Unternehmensplanung.
Wie Österreich einen Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaschutzziele leisten kann, thematisierte Staatssekretär Dr. Magnus Brunner in seiner Einleitung: „Damit Österreich seine ambitionierten Klimaziele erreicht, braucht es Investitionen, Innovation und Zusammenarbeit. Gerade jetzt – um die Corona-Krise im Wirtschaftsbereich nachhaltig zu bewältigen – ist es an der Zeit, die Weichen für eine intelligente und innovative Klimapolitik zu stellen. Denn Klimaschutz, wenn er richtig angegangen wird, ist eine Riesenchance für unsere Wirtschaft. So schaffen wir bis 2040 die Klimaneutralität in Österreich und bereits bis 2030, dass österreichischer Strom gänzlich sauberer Strom ist.”
Die Folgen des Klimawandels sind bereits heute für die betrieblichen Funktionen und Prozesse in unterschiedlicher Art und Intensität spürbar. Rahmenbedingungen für Produktionsprozesse und Versorgungsstrukturen verändern sich. Unternehmen sind gefordert, die Herausforderungen des Klimawandels rechtzeitig zu erkennen und darauf mit geeigneten Strategien und Maßnahmen zu reagieren. Die Einbettung von Klimaschutz- oder Klimawandelanpassungsmaßnahmen in eine konsistente Gesamtstrategie ist notwendig, um diese sinnvoll konzipieren, umsetzen und deren Chancen nützen zu können. Durch das Vorantreiben von Innovationsprozessen, die strategische Integration des Klimaschutzes, die Anpassung von Dienstleistungen und Produkten sowie die Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen können Unternehmen ihre Resilienz stärken und gleichzeitig ihren Erfolg erhöhen.
Nachhaltigkeit trifft auf Digitalisierung
Der General Manager von Microsoft Österreich Hermann Erlach berichtete den teilnehmenden Geschäftsführer:innen welche Chancen das vergangene Jahr für nachhaltiges Wirtschaften aufzeigt: „Digitalisierung ist vielleicht nicht die erste Maßnahme, an die man zur Bekämpfung der Klimakrise denkt, doch werden innovative Technologien alle Bereiche der Energieeffizienz und nachhaltigen Energieerzeugung unterstützen.”
Die Integration von ökonomischen, sozialen und ökologischen Aspekten in die Geschäftsstrategie ist für viele Mitglieder:innen der Unternehmensplattform respACT und des Global Compact Networks Austria selbstverständlich. „Das Bewusstsein wächst, dass nachhaltiges Wirtschaften auch gleichzeitig ein langfristiger Erfolgsindikator und die Green Transformation ebenso betriebliches Innovationspotenzial mit sich bringt. In der Strategie von PALFINGER ist Nachhaltigkeit längst verankert und ein integraler Bestandteil der Unternehmensführung”, betonte Andreas Klauser, CEO der PALFINGER AG. Im respACT-Nachhaltigkeitsnetzwerk treibt er als Landeskoordinator die Aktivitäten im Bundesland Salzburg voran.
Kick-off für Transformation zur Klimaneutralität
Mit der Reduzierung ihrer CO2-Emissionen leisten Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens. Der fortschreitende Klimawandel, die Diskussion um eine Bepreisung von CO2 und die sich verändernden Erwartungen von Investoren, Kund:innen und weiteren Stakeholdern führen zu einer immer konsequenteren Integration dieses Themas in Unternehmensstrategien. Staatliches Handeln alleine reicht nicht mehr aus, um die Klimaziele von Paris einzuhalten und den Klimawandel aufzuhalten. Das Pariser Abkommen schafft neue Möglichkeiten für freiwilliges Klimaschutzengagement - immer mehr Unternehmen gehen mit derartigen Initiativen voran. Klimaschutz entwickelt sich als wichtiges Asset für wirtschaftlichen Erfolg. Immer mehr Kund:innen fordern die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten. Eine umwelt- und klimafreundliche Handlungsweise wird zu einem Wettbewerbsvorteil.
Klimaschutz gemeinsam bewegen
Weil die globalen Herausforderungen unserer Zeit zu groß sind, um sie alleine bewältigen zu können, braucht es Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen. Für Daniela Knieling, respACT-Geschäftsführerin und Chair des Global Compact Network Austria, „ist es nur gemeinsam möglich, die gegenwärtigen und kommenden Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.“ Sie fordert Antworten auf die Klimakrise ein und unterstreicht das enorme Gestaltungs- und Innovationspotenzial, das Unternehmen in diesem Zusammenhang ausschöpfen können.
Mit der Science Based Targets Initiative legt der UN Global Compact gemeinsam mit Organisationen wie dem WWF die konzeptionelle Grundlage für einen einheitlichen, wissenschaftsbasierten Rahmen für unternehmerische Klimaziele im Einklang der in den Pariser Klimaabkommen vereinbarten maximalen Erderwärmung von 1,5°C. Das Global Compact Network Austria unterstützt Unternehmen seit 2021 dabei ihre Klimastrategie mit wissenschaftlich fundierten Zielen noch weiter zu bekräftigen.
Über respACT
respACT – austrian business council for sustainable development ist Österreichs führende Unternehmensplattform zu Corporate Social Responsibility (CSR) und Nachhaltiger Entwicklung. Der Verein unterstützt seine über 340 Mitgliedsunternehmen dabei, ökologische und soziale Ziele ökonomisch und eigenverantwortlich zu erreichen. www.respact.at
Über das Global Compact Network Austria
In seiner Funktion als Netzwerk mit UN-Mandat für Unternehmen und Stakeholdern mit unterschiedlichsten Anforderungen unterstützt und ermöglicht das Global Compact Network Austria globales Lernen, transformative Innovation und eine Vernetzung der Teilnehmer:innenorganisationen. Diese verpflichten sich zur Einhaltung der 10 universellen Prinzipien, arbeiten an der Erreichung der SDGs und veröffentlichen dazu regelmäßig Fortschrittsberichte. Seit 2004 fungiert respACT als Hostorganisation des Global Compact Network Austria.
Die Veranstaltung wurde von der Austrian Development Agency und dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert und von der PALFINGER AG unterstützt.
Quelle: Copyright APA-OTS Originaltext-Service und respACT - austrian business council for sustainable development
Alle Rechte vorbehalten
Fotocredit: www.neumayr.cc
Personen: v.l.n.r. Andreas Klauser (respACT-Landeskoordinator Salzburg & CEO PALFINGER AG), Staatssekretär Dr. Magnus Brunner, Mag.a Daniela Knieling (CEO respACT & Chair Global Compact Network Austria), Hermann Erlach (Microsoft Österreich), DI Heinz Felsner (respACT-Vizepräsident, CEO EFH Beteiligung GmbH)
weitere Artikel zum Thema Wirtschaft:
Politik & Wirtschaft NÖ Unternehmen brauchen Politik mit Hausverstand
Der NÖ Wirtschaftsbund startet unter dem Titel „Mission Hausverstand“ einen umfassenden Beteiligungsprozess mit Mitgliedern und Funktionären
Politik & Wirtschaft Jeder zweite Wiener Betrieb investiert in Nachhaltigkeit
Projekte zur Ressourcenschonung und E-Autos besonders gefragt – Ruf nach mehr Förderung für Gebäudesanierung und ökologischen Steueranreizen.
Politik & Wirtschaft „Meilenstein für den Forschungsstandort Niederösterreich“
In der kommenden Landtagssitzung am 21. Oktober 2021 soll die dritte Ausbaustufe des Institute of Science and Technology (IST-Austria) beschlossen werden.